Seite:Geschichte des Illuminaten-Ordens (Engel) 141.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

weiss als Spartacus und Minos, da noch dazu bey Letzterem Leidenschaft sein gutes Herz berauscht), da diese Association sage ich, auf die allerunwürksamste Art angefangen wird, wie sie es einst empfinden werden, und ich schon durch meinen Briefwechsel weiss, so dünkte es mir eine sehr gute Sache, nun, indem von meiner Seite die vielfältigen widrigen Vorfälle die stricte Observanz ein wenig von ihrem Stolze herabstimmte, wir dann von einer andern Seite einen nach Wahrheit und Güte dürstenden Mann wie der Prinz Carl ist, eine Aussicht eröffneten, etwas Solides zu finden und ihn dann zwängen, die untere Freymaurerey nach unserem Plane einzurichten.

Da ich nun, wie eben erwähnt worden, längst auf Spartacus Befehl mich der stricten Observanz entdeckt hatte, und seit der Zeit oft von dem Prinzen Carl gepresst wurde, ihn aufzunehmen; so entschloss ich nun, es unter folgenden Bedingungen zu thun, wozu ich wieder Aemilian vorschob.

1. Er muss sich behandeln lassen, wie jeder Andere, folglich sich entweder von unseren Obern leiten lassen, oder abtreten.

2. Wenn er glaubt, dass eine Vereinigung unserer unteren Logen für sein System zu wünschen wäre; so muss darüber mit unseren Obern tractirt werden, ohne dass dies auf des Prinzen Verbindung mit uns Einfluss habe.

3. Er bekömmt keine Schriften in die Hände, und wenn die ganze Sache nicht zu Stande kömmt, so ist er entweder Mitglied unseres Ordens oder er schweigt.

4. Unsere höheren Mysterien bleiben ihm so lange verborgen, bis er nach seinen Kräften für die gänzliche Gründung des niederen Operationsplanes thätig gewürkt hat.

Dies alles hat er nicht allein unterschrieben (doch mit der Bedingung, dass indessen seine Handschrift bey mir deponirt bleiben) sondern hat zugleich

a) beiliegende Vollmacht (Anlage C) auf Aemilius ausgestellt.

b) Mir musst seine Ehre versprechen, wenn er überzeugt wäre, dass er nun endlich die in der Fr. M. so lange vergeblich gesuchte Gesellschaft uneigennütziger, edler Männer gefunden hätte, so wolle er diejenigen nicht übernatürlichen, aber sehr wichtigen Naturkenntnisse, welche ihn St. Germain und andere gelehrt, nemlich den jetzt in ganz Deutschland so berühmten Gesundheitsthee zu machen, Diamanten von Flecken zu reinigen, die Composition des goldähnlichen Metalls, wovon

Empfohlene Zitierweise:
Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Berlin: Hugo Bermühler Verlag, 1906, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Illuminaten-Ordens_(Engel)_141.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)