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Savioli, Revisionsrath von Werner, Marquis von Kostanza, Hofrath Zwackh, Freiherr von Monjellas, Kanonikus Hertel. Neben diesen hatten den Schottischen Rittergrad Graf von Seinsheim, Baron von Ecker, Major von Ow, Pfarrer Socher und Bucher, der Schulrat Franhofer, Freiherr von Meggenhofer, Professor Grünberger, Apotheker Wörz und Unterbibliothekar Drechsl, welche entweder wegen Abwesenheit von München, oder anderen Ursachen in dem geheimen Kapitel keinen Beisitz hatten, sondern nur den förmlichen Versammlungen des grösseren und dirigierenden Illuminaten beywohnten. Weil den Münchener areopagiten durch ihre gehäuften Berufsgeschäfte nicht so viel Zeit mehr übrig blieb, als der Orden erforderte, so übergaben sie die Stelle eines Provinzialen dem Grafen Kostanza, jedoch dergestalten, dass Ihnen dieser von Zeit zu Zeit das Wichtigere vortragen, und auf Verlangen in allen Dingen Einsicht geben musste, auch wurden um eben diese Zeit Graf Sinsheim, Regierungs-Vizepresident, einstimmig dem Provinzial Collegio in Bayern einverleibt.

§ 14.

Nach dieser Verfassung und unter Anführung so vieler ehrwürdiger Männer, versprach sich der grössere Theill des Illum. Ordens eine ruhige, ewige Fortdauer, es mangelte auch an dem Fleiss der mittel und unmittelbaren Oberen gewiss nicht, diese berichteten und jene entschieden pünktlich, aber dadurch wurde der Orden mit den nötigen Kenntnissen nicht bereichert, deren Sammlung seinem Zweck das Verträglichste hätte seyn sollen und von welchen man den Mitgliedern einen so grossen Vorrath versicherte. Es schien, dass diese ganze Epoche mehr zu der äusserlichen Zierde als zu der innerlichen Verstärkung angewendet wurde, und ausser Weishaupt werden wenige an dem Hauptplan und den sogenannten Mysterien etwas bearbeitet haben. Desswegen kam auch ausser den bisshero gesagten Graden keine weiteren mehr zu Stande, und eben war man im Begriff den von W. entworfenen Provinzialgrad, oder Sacerdotium, zu durchlessen, worin die Wissenschaften abgetheilt, jedem eine gewisse Klasse von arbeiten angewiessen, die Methode ihren Unterricht zu erleichtern gezeiget und das resultat vorgelegt wurde, was bissher in jedem geleistet worden, dann wo nun mit der weiteren Erforschung anzubinden wäre, als der schon längere Zeit von Jesuiten, Mönchen, Rosenkreutzern

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Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Berlin: Hugo Bermühler Verlag, 1906, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Illuminaten-Ordens_(Engel)_147.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)