Seite:Geschichte des Illuminaten-Ordens (Engel) 208.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Commentar, nur mit der Überschrift versehen: Die Geschichte des Professor Weishaupt, veröffentlicht. Der Vorgang war aber dem schwedischen Gesandten Björnstjerna ebenfalls so wichtig, dass er dem schwedischen Könige am 14. März 1785 in seinem Berichte diese Verfügungen mitteilte, gleichsam als eine Bedrohung freier Denkungsart, die dem Protestantismus gefährlich sei. Im schwedischen Reichsarchiv zu Stockholm findet sich folgendes vor.


I      Serenissimus Elector.

Es kommt vor, dass der Professor Weishaupt von dem Universitäts Biblithekario schon wiederholtermalen und zwar jüngsthin sogar bey versammelten Senat die Beyschaffung des Bayle und Simon Richards in die universitaets Bibliothek anverlanget habe.

Da nun höchst befremdlich fallet, dass ein öffentlicher Lehrer zumal einer, welcher das Kirchenrecht docirt, solch gottlose Bücher, worinnen die christliche Religion in ihren ersten Grundwahrheiten angefochten, und der Saamen des Unglaubens zu weiterer Fortpflanzung mit voller Maass ausgestreuet wird, in einer der studirenden Jugend offenstehenden Bibliothek nicht ohne grosse Gefahr ihrer Verführ- und gänzlichen Verderbung eingeführt wissen will, so hat der Rector Universitatis ex commissione speciali von demselben allsogleich seine christliche Verantwortung hierüber begehren, sofort solche mit seinem Bericht, längst inner zweymal 24 Stunden a dato recepti ad intimum anher einzuschicken, annebens ermeldetem professor zu bedeuten, dass er sich selbst anher zu begeben, bey schwerster Ungnad nicht unterstehen, sondern die weitere kurfürstliche Resolution in Ingolstadt abwarten solle.

München, d. 1. Febr. 1785.
Carl Theodor

an den Rectoren der Universität Ingolstadt, den Professor Weishaupt betreffend.
  Freyherr von Kreitmayr
 ad mandatum Serenissimi
  Domini Electoris proprium
   gez. Domhoff.


II      Serenissimus Elector.

Das Baylische Dictionaire historique et critique dessen Beyschaffung in die Universitäts-Bibliothek von dem Professor

Empfohlene Zitierweise:
Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Berlin: Hugo Bermühler Verlag, 1906, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Illuminaten-Ordens_(Engel)_208.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)