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thun, sondern auch sofort wegen dessen Anweisung unter den bemerkten Einschränkungen und Verpflichtungen ad Silentium mittest Handschlags an Eidesstatt das nöthige besorgen und endlich wie solches geschehen mittelst Einschickung der über vorstehenden Actus zu fertigenden Registratur bei Uns Bericht anzeigen.

Friedenstein, d. 11. Aug. 1787.


Gleichzeitig erhielt der Legations-Sekretär von Ernesti zu Regensburg den Befehl, den Brief an den Gesandten zu öffnen und danach zu handeln, da der Gesandte selbst mutmasslich verreist sein könnte. Letzteres war auch der Fall und von Ernesti erledigte die weiteren interessanten Angelegenheiten.

Kurfürst Karl Theodor übersandte zur selben Zeit durch seinen Gesandten, Grafen von Lerchenfeld, dem Herzog Ernst nachfolgendes Schreiben, aus dem zu ersehen ist, wie dringend eilend und notwendig der Schutz des Herzogs wurde.

Copia Schreibens, so von Sr. Churfürstlichen Dchlt. zu Pfalz an den H. Herzogen zu Sachsen Gotha erlassen worden.

München, d. 9. Aug. 1787.
P. P.

Ew. Lbd. mögen wir nicht länger bergen, wie auffallend und empfindlich Uns sey, dass der geweste Ingolstädtische Professor Weishaupt sich schon einige Jahre hier unter Ew. Lbd. Protection in Regensburg aufhält.

Wir wollen von Ihm keine weitläufige Beschreibung machen, sie liegt schon aus seinen eigenen Briefen, wovon sich die Originalien bey unsern Archiv finden und einen Jeden auf Verlangen zur Einsicht vorgelegt werden, der ganzen Welt zu Allgemeiner Ärgerniss in öffentlichem Druck nunmehr vor Augen.

Euer Lbd. ermessen hieraus von selbst ob dieser höchststrafbare Böswicht, welcher Uns gleichsam zum Troz und Hohn, seinen Wohnplatz an einem mitten in unseren Landen liegenden Ort aufzuschlagen die Keckheit hat, protegirt zu werden verdiene?

Da wir nun gänzlich entschlossen sind, die Extradition desselben von der Reichsstadt Regensburg zu begehren, so verhoffen wir, Ew. Lbd. werden auch die ihm erteilte Protection wieder zurückzuziehen belieben, sohin den Magistrat an der Extradition nicht zu hindern zu suchen.

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Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Berlin: Hugo Bermühler Verlag, 1906, Seite 231. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Illuminaten-Ordens_(Engel)_231.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)