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nähere Angaben über den Werdegang Zwackhs enthält. Man liest in diesem folgendes:


»Noch unter der Regierung des seeligen Kurfürsten Maximilian Joseph wurde Endesunterzeichneter auf die von der Hohenschule zu Ingolstadt pro grada und von dem Kurfürstlichen Hofrath, wo er seine Probrelation ablegte, beygebrachte gute Zeugnisse vorzüglich in Rücksicht der von seinem Vater und Grosseltern dem Hauss Bayern treu geleisteste Dienste, als beigeordneten Sekretaire bey dem Departement der auswärtigen Geschäfte angestellt. Der Todt des erwähnten Fürsten benahm ihm in diesem Fache die besseren versprochenen Aussichten und er suchte daher eine Hofraths Stelle nach, welche ihm auch Seine jetzt regierende Kurfürstliche Durchlaucht mit einem Gehalt von 600 fl. ertheilten.

Durch eine von ihm in Druck erschienene Deduction, die Widerlegung der vom Erzstift Salzburg an Bayern aufgestellten beträchtlichen Forderungen betreffend, erwarb er sich auch noch die Kommerzien-Raths-Stelle mit 200 fl. Besoldungszulage, und bald darauf auch das beträchtliche Amt eines Fiskalen nebst Sitz und Stimme in der Hofkammer, bey welchem collegia er nach und nach zu den wichtigsten Deputationen gezogen würde und davon noch besonders 800 fl. nebst der Erträgniss von den damit verbundenen grossen Kommissionen bezog, welche sich auch damit vergrösserten, dass er als alleiniger Gräntz Commissaire ernannt worden.

Im Jahre 1784 erschien das erste Mandat, welches alle geheime Maurische Verbindungen verboth, und obgleich Endesgesetzter sich diesem allerdings gehorsamst fügte, so musste er doch im Jahre 1785 auf Kurfürstlichen Kabinets Befehl aus München mit Verlust seiner ansehnlich und einträglichen Ämter nach Landshut als Regierungs Rath wandern.

Anfangs bath er, ihm die Ursachen dieser Permutation zu eröffnen, ihn doch wenigst zu vernehmen oder förmlich zu untersuchen, allein da dieses vergebens war, so bezog er den ihm angewiessenen Platz mit dem schriftlichen Vorbehalt, dass es seiner Ehre unnachtheilig, und er als ungehört nicht aus Strafe, sondern bloss wegen der höchsten Willkühr als Unterthan gehorchte.« — —

Dieser plötzliche Befehl, nach Landshut zu wandern, war der erste Streich, den die Feinde Zwackhs durchsetzten, noch

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Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Berlin: Hugo Bermühler Verlag, 1906, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Illuminaten-Ordens_(Engel)_252.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)