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Die zwey ersten auswärtigen Minerval-Versammlungen zu Eichstätt und Frankfurt standen zwar anfangs unter der Direction der hiesigen Areopagiten und fragten einmal an, ob sie ihren Cassa Rest einschicken müssten. Es wurde ihnen aber von der Illuminaten-Versammlung rescribiret, dass sie solche behalten sollten und 1787 wurden beyde Versammlungen ihren Provinzen überlassen.

Die besondere Einnahme von Mitgliedern, welche ausser den Minerval-Versammlungen anfangs recipiret wurden und was einige Ausländer, die unter der Direction des Superior Salla standen, weil sie an ihre Provinz noch nicht angewiesen werden konnten, bezahlten oder vielmehr ausständig blieben, 63 fl. und 68 fl.

Von den Cassen der Provinzen (denn jede Provinz hatte eine eigene Cassa) wurde an die hiesige nichts abgegeben, so, wie diese auch nichts an jene geschickt hat. Der Provinz Direktor stellte zwar einmal an den Provinzial Constanzo das Ansuchen um 50 fl. jährlichen Beytrag zum Unterhalte eines Secretarius für die Provinz Inspection. Man machte ihm Hoffnung. Es wurde aber nichts bezahlt.

Das Project der Areopagiten von einer allgemeinen Cassa und Universal-Archiv, dann die von Areopagit Philo (Knigge) in seinem schottischen Rittergrade und Freymaurer-Constitutions-Buche[1] projectirte Abgaben, wie auch seine verschiedenen Promessen, welche er in letzteren Briefen an Weishaupt und Zwackh äussert, blieben das, was sie waren — Projecten — Promessen. Aber dessen Drohungen fingen mit seinem Austritte aus dem Ill.-Orden 1783 an, in Erfüllung zu kommen.

Wie viele Illuminaten und Minervalen ihren monatlichen Beytrag ganz, oder halb, oder gar nicht erlegt, oder bey der Loge bezahlt haben, wann ein jeder zu zahlen anfing und wieder aufhörte. Die Zahl der Mitglieder nahm mit den Jahren zu und ab und von Zeit zu Zeit wurden einige introducirt, einige dimittirt, einige in die Loge inscribirt, ob und was ein jeder Minerval bey der Reception, Initation und Introduction gegeben (die Minervalen waren meist junge Leute, welche nichts bezahlen konnten und deren Mehrere vom Orden unterstützt wurden) ferner wieviel die Minerv. Versammlungen von ihren Einnahmen nach Abzug der Ausgaben hätten einschicken können, zeigen die


  1. Ein solches Manuskript aus Zwackhs Nachlass in Händen des Autors.
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Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Berlin: Hugo Bermühler Verlag, 1906, Seite 342. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Illuminaten-Ordens_(Engel)_342.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)