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Clubbs den Namen Jacobiner. Von dieser Zeit an war das grosse Geheimnis der illuminirten Logen und ihrer Comités sécréts kein Geheimnis mehr.« — —

Hier ist nun der famose Autor mit der Beweisführung, dass der Jacobinismus nur eine Ausgeburt des Illuminatismus sei, fertig. Er gibt noch eine ganze Anzahl von Schriftstellern an, die derselben Meinung waren und begreift nicht den Unsinn, der in der Logik liegt, dass, wenn Bode und v. Busche nicht nach Paris gereist wären, es jedenfalls dann niemals Jakobinerklubs gegeben hätte. Die Geschichte hat längst endgültig nachgewiesen, dass diese Beschuldigung lächerlich, absurd ist und jedes Hintergrundes entbehrt. Wenn wir nun noch hier nachweisen, wie der so vielgeschmähte Bode, den wir bereits als Freund des Herzogs von Gotha kennen lernten, zu seiner Reise nach Paris kam, und dass diese wirklich recht harmloser Natur war, so fällt mit dem Nachweis der falschen Prämisse auch sofort das künstliche Gebäude dieser Verleumdung.

Im vorigen Kapitel ist bereits die Böttigersche Briefsammlung in der Königl. öffentl. Bibliothek zu Dresden erwähnt. Diese enthält auch die Abschriften einer ganzen Anzahl von Briefen Bodes an Frau Hess in Hirschberg. Mit dieser Dame, die in glücklichster Ehe lebte, verband ihn die reinste Freundschaft. Bode verlebte bei dem Ehepaare schöne Stunden und hat in einem jahrelangen Briefwechsel seiner Freundin die klarsten Einblicke in seine Denkweise gegeben. Als Bode am 13. Dezember 1793 gestorben war, entstand ein Briefwechsel zwischen Böttiger und Frau Hess, die die gesamten Briefe Bodes an Böttiger übersandte mit folgenden Worten, datiert vom 20. Sept. 1794:


»Seine Briefe an mich, werden Ihnen theurer Freund, die sprechendsten Beweise davon geben. (Nämlich von dem reinen Freundschaftsverhältnis.) Daher hat sie auch ausser Ihnen noch kein Mensch in seine Hände bekommen und ich konnte dem engen Freund und Liebling meines Bode wohl keinen grösseren Beweis meines Vertrauens geben, als durch diese Überlieferung.« —


Unter den Briefen befindet sich nun ein Schreiben, das Bode aus Paris an Frau Hess sandte und das alle die hier in Frage kommenden Punkte seiner Pariser Reise berührt. Böttiger erkannte sofort die Wichtigkeit dieses Schreibens und wollte deswegen

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Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Berlin: Hugo Bermühler Verlag, 1906, Seite 409. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Illuminaten-Ordens_(Engel)_409.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)