Seite:Geschichte des Marktfleckens Grönenbach S001.jpg

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A. Äußere Geschichte.


1. Älteste Zeit und Keltenzeit.

In der sog. Eiszeit waren unsere Alpen in Schnee und Eis begraben, vollständig vergletschert; ja, diese Gletscherströme reichten weit heraus auch in das Alpenvorland, wobei sie starke Schürfungen und Furchen, „Gletscherbeete“, aushöhlten, auswühlten und die sog. Moränen, Erdhügel, schufen. Diese Gletscher traten allmählich zurück – Gletscherschmelze –, wodurch unsere Bergströme und Flüsse ihren Wasserreichtum in früherer Zeit bezogen; so war auch die Iller früher bei Ausgang der Eiszeit bedeutend größer und in mehrere Arme gespalten, von denen einer auch in der nunmehr ausgetrockneten Illerebene zwischen Grönenbach–Wolfertschwenden dahinfloß. Auch schon Ausgang der Eiszeit finden wir Bewohner unserer Gegend im Allgäu, die sog. Höhlenbewohner, die sich größtenteils zu ihrem Schutze in Höhlen aufhielten, die von Natur geschaffen sich boten: Höhlenfunde; daß auch unsere vielen Seen und Hochmoore Pfahlbautenbewohnern Schutz geboten, ist wohl außer allem Zweifel. Diese Höhlenbewohner und Pfahlbauteninhaber kannten aber den Gebrauch der Metalle noch nicht; daher waren sowohl ihre Angriffs- und Verteidigungswaffen wie auch ihre sonstigen Gebrauchsgegenstände aus Stein, daher sog. Steinzeit. Ungefähr um das Jahr 1500 v. Chr. lernten sie Bronze kennen, die sie sowohl zu ihrer Verteidigung wie zum täglichen Gebrauche, nachdem sie auch das Feuer sich dienstbar gemacht, verwendeten. Zirka 500 v. Ch. kam bei ihnen auch der Gebrauch des Eisens auf. Die „geschichtliche“ Zeit für unser Allgäu beginnt mit der Zeit, in welcher die mächtigen Römer auf die Donauländer ihr Auge warfen und zu ihrer Eroberung und Unterwerfung sich anschickten. Die Ureinwohner unseres Allgäus waren Vindelicier, ein Zweig von dem mächtigen Volke der Kelten, von denen noch spärliche Überreste in der Bretagne, in Irland und Schottland