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727 am Feilenhorste; in dieser mörderischen Schlacht seien auch viele Allgäuer Edle gefallen. Unter andern sind auch aufgeführt: „Gottschalk von Grönenbach und Petermann von Ruotenstein.“ Das ist bestimmt, daß der bayerische Herzog Oatilo 743 am Lech im Bunde mit dem Schwabenherzog Theutbald 15 Tage dem Heere Pipins Widerstand leistete. All diese Versuche, die Oberherrlichkeit der Franken zu brechen, führten im Gegenteil zur Beseitigung der schwäbischen Herzogswürde und zur gänzlichen Einverleibung ins fränkische Reich 748. Auch unter den Karolingern ist über unser schwäbisches Allgäu ziemliches Dunkel. Nur das wissen wir, daß Karl der Große Hildegardis, eine Urenkelin des Herzogs Gottfried, 771 heiratete; sie starb schon sehr bald und liegt in Metz und nicht in Kempten begraben; sie vermachte große Schenkungen ihrer Allgäuer Güter ihrer herzoglichen Ahnen an das von St. Gallen aus gestiftete Kloster Kempten (gestiftet anno 725 von Theodor, jedoch 752 erst vom St. Galler Mönch Audogar in ein selbständiges Kloster verwandelt). Bei der Teilung des großen fränkischen Reiches anno 843 kam Schwaben ans deutsche Reich unter Ludwig dem Deutschen. Einfälle der Hunnen 909 und zum zweiten Male 910 auch in unsere Gegend.


6. Bekehrung der Alemannen (Schwaben) zum Christentum im 7. Jahrhundert.

Einfluß der eingesessenen christlichen Romanen; Einfluß der christlich gewordenen Frankenkönige; Einfluß der Bischöfe von Augst (Basel), von Windisch (Konstanz), von Augsburg; am meisten aber bewirkten die Christianisierung die eifrigen Glaubensboten besonders von St. Gallen, Theodor, Magnus, Gallus und Kolumban, Fridolin. Diese und die ihnen folgenden Mönche gründeten Siedelungen (Zellen) mit Kirchen; bald folgten Weltpriester nach, und so sehen wir schon vom Konstanzer Bischof eine kirchliche Organisation, 786–789 die Einrichtung der sog. Landkapitel. Als Grundlage diente hiefür der Gauverband für den Argengau, Alpgau, Nibelgau; an die Spitze des Kapitels trat immer ein Archipresbyter; der Pfarrverband (Abgrenzung der Pfarreien) trat erst viel später ein. Jedenfalls ist auch hier in Grönenbach das Christentum schon sehr frühe eingeführt worden; vielleicht waren es Sendboten aus dem einen oder anderen Kloster in Kempten oder Ottobeuren, die viel und früh zur Festigung und Ausbreitung des Evangeliums in der Umgegend beigetragen. Wer das Christentum hier gelehrt und das erste Gotteshaus gestiftet, ist in Dunkel gehüllt; aber bereits im Jahre