Seite:Geschichte des Marktfleckens Grönenbach S022.jpg

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Befehlshaber der Kavallerie unter Tilly. An der Belagerung und Eroberung Magdeburgs am 20. Mai 1631 hatte er hervorragenden Anteil; durch sein ungestümes Vorgehen zwang er Tilly zur Schlacht bei Breitenfeld und verschuldete so die Niederlage; er entsetzte dann das von Banèr, dem schwedischen General, besetzte Magdeburg, kämpfte erfolgreich am Niederrhein und in Westfalen. Im Oktober 1632 vereinigte er sich mit Wallenstein, half ihm Leipzig erobern. Auf dem Weg zum Niederrhein, von Wallenstein auf das Schlachtfeld von Lützen zurückgerufen (16. November 1632), brachte er die schon verlorene Schlacht zum Stehen, empfing aber selbst die Todeswunde. Pappenheim ist eine der markantesten Figuren der neueren Kriegsgeschichte, als Reiterführer von wenigen erreicht.

Ludwig von Rotenstein starb 1482. Als Erben und Rechtsnachfolger seiner Gesamtbesitzungen setzte er mit Übergehung der verwandten Rotensteiner Woringen-Falken die Nachkommen seiner anno 1419 gestorbenen Stief- und Halbschwester Corona von Rotenstein ein; aus ihrer Ehe mit Haupt von Pappenheim waren vier Söhne entsprossen:

Diese zwei Söhne Heinrichs, Wilhelm und Alexander, teilten den Gesamtbesitz Ludwig von Rotensteins anno 1494, und zwar so, daß Wilhelm der Begründer der Linie Pappenheim-Rotenstein und Alexander der Begründer der Linie Pappenheim-Grönenbach wurde. Nach dem Erbfolgestreit, den die drei Brüder Wilhelm, Alexander und Heinrich mit den Rotensteiner Woringen-Falken auskämpfen mußten und wonach den Rotensteinern anno 1508 ihre Stammburg Rotenstein allein zugesprochen wurde, kaufte Wilhelms Sohn Wolff anno 1514 von den Rotensteinern das Stammschloß Rotenstein zu seinen Besitzungen noch hinzu. Wilhelm selbst hatte den pappenheim-rotensteinischen Besitz schon bedeutend vermehrt; anno 1496 kaufte er Dorf und Gericht Ittelsburg mitsamt dem Burgstall, sog. Hahnentanz, von dem Memminger Bürgergeschlecht Zwicker (Zwingherrn).