Seite:Geschichte des Marktfleckens Grönenbach S050.jpg

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Bischof, den Generalvikar und den Fürstabt in Kempten in Kenntnis gesetzt, den aber das Schreiben nicht erreicht, da sich der Prälat in diesen harten Kriegsläufen geflüchtet hatte. Er werde sorgen, daß gegen diesen „muetwilligen Tropfen ein solches Exempel statuirt werde,

Plan der kath. Kirche in Grönenbach.

daß man fürters Ihres Muetwillens geübrigt bleiben möge“. Es wurde vom Bischof von Augsburg und Ott Heinrich Fugger beschlossen, den sog. calvinischen Prädikanten, Weidle und dessen Söhne manu militari zu überfallen und in sichern Ort zu bringen. Jedoch wegen Abwesenheit des Fürstabtes in Wartegg wegen Kriegsgefahr unterblieb die Ausführung noch; gleichwohl schickte Ott Heinrich, der nach Vertreibung der Schweden aus Augsburg kaiserl. Stadtkommandant geworden war, eine Schar Soldaten dem Stiftsdechant zur Einheimbsung des mit Beschlag gelegten Zehents. Inzwischen wurde obiges Patent zur Aufrechterhaltung des kathol. Gottesdienstes in der Stifts- und Pfarrkirche ausgegeben; am 3. Dez. 1637 erklärte endlich auch der Fürstabt seine Zustimmung, den Strafzug gegen Weidle und seinen Anhang, wie schon früher geplant, auszuführen. Diese Strafexekution wurde denn auch am 14., 15. und 16. Dezember 1637 von den Soldaten Ott Heinrichs vorgenommen unter Beiziehung des Kemptischen Untervogtes Gg. Kumbler. Dieser Strafzug gegen Weidle sollte neben Bestrafung und Sühnung der Gewalttätigkeiten