Seite:Geschichte des Marktfleckens Grönenbach S126.jpg

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aber uff seine 200 fl. neben der Cost komme; solches allein zum Bericht de dato 26. April 1662.“

Im Jahre 1664 nun wandte sich Bonaventura Fugger mit diesen Erhebungen über die alten Stiftungen und Jahrtäge an das bischöfl. Ordinariat in Augsburg (Neuburger Kreisarchiv, Bd. 387), worauf definitive Reduktion und Regelung erfolgte:

„Nos Caspar Dei gratia et Apost. Sedis gratia Episcopus Adramytenus dioecesis Augustanae in pontificalibus et spiritualibus Vicarius generalis universis harum literarum seriem visuris et lecturis salutem in Dmno cum notitia subscriptorum: pro parte ecclesiae Collegiatae ss. Philippi et Jacobi in Grönenbach, Dioecesis Augustanae, expositum nobis fuit, qualiter in ea quam plurimae missae et anniversaria aut aliae certis per annum diebus legenda laudabiliter quidem fundatae fuerint at tum calamitoso bellorum nuperorum tempore tum alias ob injurias redditus ejusdem ad tantam tenuitatem redacti sint, ut neque fundatus sacerdotum sive Canonicorum numerus ibidem ali neque fundationibus ex aequo satisfieri possit, sed eaedem praeter assignationes sacerdotibus congruas portiones necessario ad minorem numerum reduci debuerint ac debeant juxta tenorem literarum subsequentium, quae de verbo ad verbum ita sonant:

Zu wissen kundt und offenbahr sey allermänniglich lauth dieses offenen Briefs, daß heut zu endtgesetztem dato in dem fürstl. bischöfl. Vicariat zue Augsburg im Beysein des Hoch- und Wohlgeborenen H. Bonaventura Fugger, Graffen zu Kirchberg und Weißenhorn, H. zue Grönenbach, Mazensies und Mückhausen, der Churfürstl. Dchlt. in Bayern Rath, Cammerer und pfleger zue Landtsperg auch Ihr Dchlt. Maximilian Philippen, Herzog in Bayern, obrister Hofmeister und dann H. Georg Megglen, Stüfftsdechant und pfarrherrn zue Grönenbach, in puncto haltendter Gottesdiensten, Jartäg, gebührendter underhalt eines H. Dechandts und der übrigen Chorherrn zu gedachtem Grönenbach nachvolgend Gestalt verhandelt und beschlossen wordten:

Erstlichen in puncto der Ordinari Stüfftsgottesdiensten hat es an Sonn- und Feiertägen mit dem ambt, predig, kinderlehr und Vesper wie bishero bräuchlich gewesen, sein verbleiben. Durch die Wochen aber, solang nur 2 Priester uffm Stüfft sein werden, sollen drei hl. Messen als am Montag ein seelmeß zu Hilf und Trost H. Ludwig von Rottenstein und Vorfahren sel. vermög dessen Stüfftung; an den Mittwochen auch ein seelmeß vor die verstorbene Herrschafft, am Sambstag ein mess von unsrer lb. Frau (in honor. B. M. V.) gelesen wie an gedachten Sambstägen von derselben die lauretanische lytaney zu betten, an den Feyerabendt aber hochgedacht unsrer lb. Frauen musicaliter gesungen werden; falls aber an den montäg und mittwochen solche festa solennia einfallen oder dieser tag in solchen octavis begriffen, worinnen kein seelmessen zu lesen yblich, sollen mehrberührte seelmessen uff einen andern tag selbiger wochen verschoben, anticipirt oder auch die mess von solchem Fest oder Octaven vor die Verstorbenen applicirt werden.