später ausdrückte, eine unio plenissima, eine vollkommene Verschmelzung vom Pfarrgut und Kollegiatsgut – eine Vereinigung, die im Jahre 1803 bei der Säkularisation des Kollegiatstiftes äußerst verhängnisvoll wurde, indem nicht bloß das Kollegiatstiftsgut, sondern auch das Pfarrgut der Säkularisation zum Opfer gefallen ist. Die Stiftungsurkunde ist nur mehr in Kopie vorhanden, und in der im hiesigen Pfarrarchive aufbewahrten Abschrift ist die Aufzählung der von Ludwig von Rotenstein dem Kollegiatstift überlassenen Güter, Höfe, Felder, Wälder und Äcker nicht eigens spezifiziert, wie der
Abschreiber launisch bemerkt brevitatis causa ommisi redditus specificos.[1] Jedenfalls sind diese Güter ganz bedeutend gewesen, da ja das Kollegiatstift für zwölf Kanoniker dotiert worden. Im bischöfl. Archive befindet sich ein Urbar des löblichen Kollegiatstifts Grönenbach pro anno 1685, daraus lassen sich die Einkünfte des Stifts einigermaßen ersehen; sie bestehen aus 3 Klassen:
1. Einnahmen an Gilten für Haber und Roggen, also Getreidegilt, und Geld von den zur Nutznießung überlassenen Gütern, als da
- ↑ Der Kürze halber habe ich unterlassen, die Einkünfte zu spezifizieren.
Joseph Sedelmayer: Geschichte des Marktfleckens Grönenbach. Kempten 1910, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Marktfleckens_Gr%C3%B6nenbach_S153.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)