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Gasthaus zum weißen Hund in der Altstadt Kempten, das ihnen in schweren Zeiten und Kriegsläufen als Zufluchtsort diente. In dem Vertrage, welchen anno 1503 Conradus Rottmayr, damaliger Stiftsdechant, „mit dem fürsichtigen, ehrsamen und weißen Bürgermeister und Rath der Stadt Kempten“ wegen dieses Refugium abgeschlossen, kommt vor, „daß das Collegiatstifft alljährlich auf Sankt Michaelis des hl. Erzengelstag der Stadt Kempten für Steuer, Wacht und Reißgelt drei Gulden rheinisch richten und geben; daß die Stiftsherrn in Grönenbach an diesem Hause, das beym Ratshaus und Kornmarkt herüber zwischen gemeiner der Schmiedzunfthaus und Mangen liegt kein Neubau, denn mit Eines Raths oder ihrer geschworenen Bauleuth Wißen und Vergünsten aufgerichtet, wohl aber innerhalb dieses Hauses nach freiem Ermessen Kornkasten, Stuben, Kammer, Keller, Roßställ und ander Einbaue erfolgen dürfen; daß die Stiftsherrn weiters befugt seien, in Kriegsläuffen oder sonst zu einer jeglichen Zeit ihr Korn, Haab und Guat in solche Behausung zu thuen und fahren zu lassen, ja daß sie selbst auch darinnen Wohnung nehmen dürfen zu ziemlicher Notturft und dabei des Schutzes der Stadt genießen sollten wie andere Stadtbürger.“

Ehemaliges Gasthaus zum weißen Hund.