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Fürstabt von Kempten; ebenso wurde auch die ganze Friedhofmauer renoviert; 9. neue Ziboriumkrone mit drei neuen Ziboriummäntelchen beschafft; ebenso die blauen Mäntel für die Himmelsträger neu gemacht. Im ganzen wurden 3000 fl. verbaut, meistenteils von der Bruderschaft und Guttätern bezahlt. Bei dieser Gelegenheit hat man auch aufgenommen das Gebet nach der Predigt für die lebenden und gestorbenen Stifter und Wohltäter des Gotteshauses.

In unserer kath. Pfarrkirche sind verschiedene Gemälde aufgehangen, welche sämtliche von einem Grönenbacher, dem Herrn Kaufmann Max Kolb, geboren in Grönenbach den 23. August 1808, gestorben in Grönenbach den 7. Oktober 1875, gemalt wurden, und zwar: 1. Bild der „Fischmadonna“ nebst dem kleinen Bild „blumenstreuende Engel“, gemalt anno 1855, Leinwand, Farben und Arbeit gratis; 2. Tod des hl. Josef nach dem Original des Malers Kaspar in Obergünzburg nebst dem kleinen Engel mit Spruchband, gemalt anno 1856, Leinwand, Farben und Arbeit gratis; 3. ehemaliges Hochaltarbild, jetzt Altarblatt in der Schulkapelle Gmeinschwenden, „Himmelfahrt Christi“ nach dem Original von Schraudolph, gemalt 1856, die Vergoldung der Glorie und Leinwand wurden von der Kirchenstiftung mit 28 fl. 39 kr. bestritten, Farben und Arbeit gratis; 4. ehemaliges Fastenbild nach dem Originale des Malers Kaspar in Obergünzburg, Farben und Arbeit gratis; 5. das Bild St. Leonhard in der Ittelsburger Filialkirche; 6. St. Michael für die Ottobeurer St. Michaels-Filialkirche. Überdies gingen noch viele andere religiöse Bilder, Skizzen und Zeichnungen aus der Hand dieses begabten, edlen und frommen Mannes hervor.

Die Ausmalung der Kirche bei der Restauration anno 1884 übernahm in künstlerischer Weise auch ein Grönenbacher Kind, Herr Kunstmaler Wirth, z. Z. in Aachen im Rheinland.

NB. Am 2. Juni 1720 am Sonntag infra Octavam Corpor. Christi schlug der Blitz am Herz Jesu-Altar herab. 20 Personen wurden leicht gestreift, ohne dauernden Schaden zu nehmen; es war gerade das Allerheiligste ausgesetzt. Am 23. Mai 1783 nachmittags 3 Uhr schlug der Blitz in den Turm und in die Pfarrkirche zweimal und zertrümmerte die Fenster.

In unserer Pfarrkirche wurde das hl. Sakrament der Firmung gespendet im Jahre 1790 durch den Augsburger Weihbischof Johann Nepomuk; im Jahre 1830 durch den Bischof Albert Riegg; im Jahre 1837 durch Petrus Richarz; im Jahre 1863 durch den Bischof Pankratius Dinkel.