Seite:Geschichte des Marktfleckens Grönenbach S237.jpg

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namens Cronherz, welche ein eigenes Guett, dabei auch all erforderlich qualitäten zu einem schuelmeister und noch den Eyfer hat, die armen Kinder gratis zu instruiren; es möge darum H. Fürstabt neben der Winkelschule in Ittelsburg, die sich auch erst kürzlich aufgethan, diese in der Hueb gleichfalls gestatten.“

Ebenso wendeten sich bittlich in gleichem Betreffe die Gesamteinwohner dieser Einöden und Weiler um Fortsetzung der Nebenschule in Hueb durch den Bauernsohn Cronherz an den Fürstabt, d. d. 28. Januar 1737. Sie machen ebenfalls die weite Entfernung von Grönenbach, schlechte Wegverhältnisse geltend, betonen weiters, daß bei Zulassung dieser Nebenschule die Grönenbacher Schule nicht den mindesten Schaden leidet, „unerwogen wegen Menge der Schulkinder nur die größte Bueben zur Abhörung der Kinder substituirt werden, mithin manches Kind mit ganz geringem Nutzen nach Schulschluß nacher Haus gehen müesse“; auch bringen sie vor, „H. Pfarrer, wenn er aufgefordert, werde persönlich oder schriftlich unparteiisch und zwar sub fide sacerdotali an den Tag legen, was derselbe für eine Meinung und Urtheil über Grönenbacher Schule habe, werde er aussagen, wie schlecht die schuell in Grönenbach beschaffen, wie nötig hingegen solche in der Hueb durch einen so tauglichen und exemplarischen Christen sei; darumb supplizirt die ganze Gemaindt um Erhaltung dieser Nebenschule und des Nebenlehrers Cronherz und bitten um Erhör umb so mehrers, als hierunter das Heyl armer Kinder, unschuldiger und mit teuristem Blut Christi selbsten kostbaristen Seelen, im gegenthail aber des Schuelmaisters von Grönenbach nur sein zeitliches und von Passion geborenes Interesse gantz erweißlichen und clar versieret“.

Interessant ist das Gutachten und die Qualifikation, welche anno 1735 Joh. Gg. Huber, Stiftsdechant und Pfarrer, über Balthasar Cronherz als „Winkelschuelmeister“ abgegeben: „Ich attestire, daß ich denselben viele Jahre lang schon nit nur in gewöhnlicher christlicher Lehr, sondern auch in vielfältig theologischen und Controversfragen jederzeit dergestalten wohl informiert öffentlich erfahren und befunden habe, daß ich ihme nit nur die Kinder, sondern die Erwaxenen auch böstens unterrichten zu können allersufficient und fähig erkennen muß,“ und er fügt in seinem Schreiben an den Kempt. Kanzler vom 28. Januar 1737 noch des weiteren hinzu: „Von seinem Aufführen ist mir nie gewiß nichts anders denn das allerlöblichste bekannt in allem und in iedem Stück, kann auch versichern, daß zu seiner schuelhaltung ganz kein zeitliches Interesse da ist, da er gottlob sein ehrlich Stücklein brodt auch ohne schuele hat und haben kann, sondern vielmehr eine löbliche