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Kemptischen Reiter denselben auf seiner Fahrt nach Teinselberg im Schulerloch abfingen und auf die Feste Liebenthann brachten, ihn einem Verhör unterwarfen und Urfehde schwören ließen, niemals mehr nach Grönenbach zu kommen. Anno 1626.

Unteres Schloß, sog. Schlößle in Grönenbach.

In diesem Schlößlein wohnten auch im 17. Jahrhundert pappenheim-rotensteinsche Beamte, wie z. B. der vielgenannte pappenheimische Vogt Georg Weidlin und seine Familie. 1692 resp. 1695 ging der Besitz der Grafen von Pappenheim-Rotenstein und der Grafen Fugger-Kirchberg-Weißenhorn-Grönenbach in den Besitz des Fürstabtes zu Kempten durch Rückkauf zurück, und seit dieser Zeit wohnten im unteren Schlößle fürstabtliche Beamte; so z. B. wird in dem vom ehemaligen Stiftsdekane J. N. Frey angelegten Pfarrbeschrieb aus dem Jahre 1787 als Inwohner des Schlößle erwähnt: Ttl. Herr Hofkammerrat, Stiftsschaffner und fürstlicher Schloßverwalter Mathias Sikora mit seiner Familie. Als dann die Säkularisation 1803 die Kirchengüter verschlang, ging auch das untere Schloß ins Eigentum des bayerischen Fiskus über. Um eine minimale Summe erstand dann käuflich dieses Schloß, das früher ein steiles und jähes Dach besessen, abweichend von jetziger Form, der Bauer und Gutsbesitzer Josef Spatz; seitdem