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angetrunken heruntergestürzt war, tot aufgefunden. Am 21. Mai 1886 wurde der Holzarbeiter Joh. Nep. Hörmann von Herbisried im Walde von einer Tanne getroffen und blieb mit zertrümmertem Schädel, 59 Jahre alt, tot. Am 3. Dezember 1895 stürzte der Pfründner Georg Notz von Maneberg in der Wirtschaft zu Herbisried in den Keller hinab und war sofort eine Leiche. Am 20. Januar 1906, am St. Sebastiantage, stürzte der Spenglermeister Hans Geidner nach Empfang der hl. Kommunion in die geöffnete Gruftkapelle in der Kirche hinab, kränkelte noch längere Zeit und starb am 26. Juli 1907. Am 16. Febr. 1906 verunglückte in Schwenden, Pfarrei Grönenbach, der beim Ökonomen Krug bedienstete Stallschweizer Gg. Plank dadurch, daß ihm ein Stück von einem zersprungenen Schleifstein an den Kopf flog, wodurch er eine Schädelfraktur und Gehirnerschütterung erlitt, so daß er nach 3tägigem Leiden starb. Am 5. November 1907 wurde Martin Filser von Ziegelberg in der Kiesgrube am Eckberge durch herabstürzende Kiesmassen verschüttet, erlitt einen komplizierten Oberschenkelbruch und starb, ins Distriktspital Memmingen überführt, am 5. Februar nach langen qualvollen Leiden. Am 27. Oktober 1909 wurde der Söldner und Holzhauer Alex. Milz beim Holzfällen im „Bock“ (Illerhang) von einem abgerissenen Ast erschlagen. R. I. P.


8. Fußwaschung am Gründonnerstag.

Das Beispiel des Heilandes, der am Gründonnerstag in tiefster Herablassung und Verdemütigung seinen zwölf Boten oder Aposteln die Füße wusch, ehe sie das Abendmahl nahmen, fand schon in den ältesten Jahrhunderten Nachahmung an den Höfen der Kaiser, Fürsten und Könige. Auch der Fürstabt in Kempten übte diese evangelisch-biblische Zermonie jedes Jahr in seiner Residenz im Kloster in Kempten, indem er 12 alten Männern aus dem ihm untergebenen Landstrich, gefürstete Abtei Kempten, am Gründonnerstag die Füße wusch. Im Pfarrmatrikel Grönenbach folgender Eintrag ist Beleg hiefür: „Die 20. Martii 1778 omnibus moribundorum Sacramentis provisus pie in Dmno obiit honestus vir, nomine Joannes Unglerth de Streiffen, 80 annorum, qui etiam „in coena Domini“ Campidonae vices Apostoli peregit.“ Am 20. März starb mit allen hl. Sterbsakramenten versehen, fromm im Herrn, der ehrgeachtete Mann Johannes Unglerth von Streiffen, 80 Jahre alt, welcher auch am Grünndonnerstag in Kempten die Stelle eines Apostels ausübte.

Der ehemalige Schafhalter und Bauer in der Au, Gemeinde Grönenbach, „Michael Schneider“, genannt Schäfermichl, war im