Seite:Geschichte des im Monat Julius dieses Jahres 1791 zu Wirzburg ergangenen Bücherverbotes.pdf/2

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Hahn, Feyertagsprediger bey den Franciscanern, auf, und machten ein in der Ostermesse erschienenes allerneuestes katholisches Katechismusbüchlein etc. etc. in dem ihnen gewöhnlichen Tone dem Volke bekannt. Behringer war der erste, der seine Donnerstimme wider das Buch erhub. Er sprach aber doch nur so davon, daß das Volk ihn mißverstand und glaubte, er rede von dem bekannten Canisiusischen Katechismus, woraus noch die katholische Jugend im Wirzburgischen den Religionsunterricht erhält.

Gegen die Mitte des Julius redete P. Winter, der den Lesern dieses Journals aus den vorigen Heften schon zur Genüge bekannt ist, gegen das Buch so vernehmlich, daß viele seiner Zuhörer laut anfingen zu weinen, und allmählich eine völlige Gährung unter dem Volke entstand. Es gehört zur Vollständigkeit dieser Geschichte, ein Fragment seiner Ehren- und Sittenrede wörtlich herzusetzen. Nachdem er den Verfasser und die Leser des Katechismusbüchleins alle verdammt und in den Bann gethan hatte, hub er mit folgender Apostrophe an seine Zuhörer an:

„Meine Christe, ich muß euch sagen, daß wieder ein gottlos, ein teuflisch Buch herauskommen ist. Ich hab’ es erst vor zwey Stunden bekommen, und nur ’n wenig drin geblättert. Aber