Seite:Geschichte des im Monat Julius dieses Jahres 1791 zu Wirzburg ergangenen Bücherverbotes.pdf/7

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Ein Mediciner besonders war es, den Herr G. durch Schmeicheleyen, Verheissungen und Drohungen zu gewinnen, und zum Plaudern zu bringen suchte. Er ließ sich soweit herab, daß er ihn jedesmahl bis an die Hausthüre begleitete, wie einen längstbekannten Freund des Hauses behandelte, und mit Chocolade bedienen ließ; ihm des Fürsten Gnade versprach, ja seine eigne Protection ihm versicherte, und, weil vielleicht alles dieß nichts helfen wollte, das Buch sogar selbst lobte, und nie von seinem Geständnisse einigen Gebrauch zu machen versprach. – Ich weiß nicht, was Herr G. hiedurch erfuhr, das seinen Bemühungen entsprach.

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Die Prediger erhielten nun einen ausdrücklichen Befehl, „dem Volke das Gewissen rege zu machen, indem durch das neue Buch die Religion bis auf den Grund angegriffen sey, und man es nicht ohne größte Seelengefahr lesen könne.“ Unsre Prediger, die bisher ohnedieß das Ihrige redlichst gethan hatten, donnerten nun ganz ohne allen Rückhalt gegen die Aufklärer von der Canzel, „daß man ihnen zwar zeither die Wahrheit zu reden habe verbieten wollen, aber, wir kehren uns nicht an den Befehl der Regierung, hieß es, und bellen fort wie