Seite:Geschichte einer Seelenerlösung, welche zu Euershausen, Amts Königshofen im Grabfelde, sich zugetragen hat.pdf/7

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wie, oder wann? Der andere zum Schultheisen, sich des Leumundes halber zu erkundigen; mit der Abrede, nach einer Viertelstunde in der Schönin Hause zusammen einzutreffen. Dem Physikus, der ein wenig früher kam, wiesen weder die Erlöserin, noch die übrigen das Tuch; denn kurz vor ihm war der Herr Kanonikus Plumplacher da, welcher im Hause und durchs ganze Dorf gegen das Tuch und die leichtglaubigen Leute, freylich zu voreilig, und ohne Beruf, schrie und lärmte. Zum Glücke kam der Centgraf bald nach, dem sie sich gefälliger bezeugten, und das Mirakeltuch, ihrer Meinung nach zum Bewundern, vorlegten. Sie beschauten, sie berochen es; der Geruch war zunderartig: sie murmelten ein paar lateinische Worte. Der Centgraf fragte: ob der Pfarrer dieses Wunderzeichen schon gesehen habe? Und auf die Antwort: nein! sprach er: es sey doch billig, es ihm auch zu weisen, er wolle es mit sich dorthin nehmen. Damit waren sie sämmtlich zufrieden. Man ging ins Pfarrhaus in der wahren Meinung, es dort sehen zu lassen, allein man merkte gleich einen widerwärtigen Hang, und fand für gut, statt das Wundertuch sehen zu lassen, und vielleicht mit dem betagten,