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Eine Folge der Gesammtbelehnung war es wohl, daß die vier Brüder, laut Lehnbrief vom 12. Juli 1583, mit Großhennersdorf belehnt wurden. Doch scheinen sie nicht lange im Besitze desselben gewesen zu sein, da 1601 schon ein Christoph von Metzradt als Besitzer von Großhennersdorf erwähnt wird und sie auch in einer Lossage vom 12. Juli 1590 nur als Besitzer von Burkersdorf, Berthelsdorf, Kunewalde und Lippitsch (bei Milkel) aufgeführt werden. 1591 besaß Hans von Gersdorf außerdem noch Heuscheune und Radgendorf.

1581 hatte Hans von Gersdorf Oberrennersdorf und den Theil von Berthelsdorf, der von jetzt an „das Klixische Gut“ genannt wurde, an Joachim von Klix verkauft. Die Gerichtsbarkeit über letzteres blieb jedoch beim Hauptgute[1].

2. von 1581 bis 1727.

Von 1581 bis 1727, wo die drei Antheile wieder unter einem Besitzer vereinigt wurden, bestand also Berthelsdorf aus drei Rittergütern: a) Oberberthelsdorf, wozu der nördliche Theil des Oberdorfes bis zum Wagnerschen Bauergute gehörte, b) aus dem Haupt- oder Mittelgute, welches die ganze südliche Seite des Dorfes, von Strawalde bis Rennersdorf und auf der nördlichen den Theil vom Wagnerschen Bauergute bis zum Niederhofe, umfaßte, und c) aus dem Klixischen oder Niedergute, der nördlichen Seite des Niederdorfes.

a) Oberberthelsdorf.

Nach der 1574 erfolgten Erbtheilung gelangte es an Rudolph von Gersdorf, der schon 1583 starb. Sein unmittelbar neben dem Haupteingange der Kirche eingemauerter Grabstein ist fast das einzige hiesige Denkmal aus früher Zeit. Es stellt ein Ritterbild in spanischer Tracht dar und enthält folgende Umschrift: „Nach Gottes Willen starb zur Abendzeit 1583 den Sonntag nach Michaelis welches da war der 30 dis monath Septembris der Edle Gestrenge Rudolf von Gersdorf, im alter 37 Jahr und einen Tag.“ Außerdem befinden sich noch zwischen


  1. In dieser Zeit, 1576, wird auch eine Ursula v. Gersdorf als Käuferin einer halben Hufe Land, und ein Krieg v. Gersdorf, 1580 und 1581, als Käufer zweier Bauergüter, im Berthelsdorfer Schöppenbuche erwähnt.
Empfohlene Zitierweise:
Gottlieb Korschelt: Geschichte von Berthelsdorf. Selbstverlag des Verfassers, Berthelsdorf bei Herrnhut 1852, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_von_Berthelsdorf.pdf/30&oldid=- (Version vom 1.8.2018)