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19. Mai 1722 durch den Grafen Zinzendorf, dessen treuer Gehilfe er bei der Gründung Herrnhuts war, als Pfarrer hierher berufen, nachdem er vorher in Leuba im Hause des Herrn von Schweinitz als Informator gelebt und schon am 15. März durch Veranstaltung Zinzendorfs, der ihn kennen lernen wollte, in der evangelischen Hofkirche zu Dresden in Gegenwart vieler wohlgesinnten Freunde eine Gastpredigt gehalten hatte. 1737 wurde er nach Hermsdorf bei Görlitz und 1739 nach Thommendorf in Schlesien vocirt, wo er 1758 den 6. Juli starb. – Er war ein Mann von aufrichtiger Frömmigkeit, der eine besondere Gabe zu predigen hatte; seine Predigten waren daher, wie schon früher erwähnt, von Zuhörern aus der Umgegend zahlreicht besucht. Auch als geistlicher Liederdichter (er war Verfasser von fünfunddreißig Liedern) ist er bekannt.

Caspar Leonhardt Mucke, 1737 bis 1739, geboren in Kotitz 1702 den 23. October, war [1730] Pastor in Nochten und starb schon den 22. Januar 1739 allhier. Er gehörte früher der reformirten Confession an.

Johann Christoph Schilling, 1739 bis 1743, erst Pfarrer im Ebersdorfschen und bis 1743 allhier, wurde später Pfarrer in Hessen.

Paulus Groh, 1743 bis 1760, geboren 1699 den 5. Februar in Großzöbern im sächsischen Voigtlande, wurde den 18. October 1743 hier Pastor, nachdem er vorher über sieben Jahre in Brüssel Hofmeister der Gräfin von Kallenberg und dann Director in Jena gewesen war. Seine Frau war eine geborne Baronesse von Kitlitz aus Schlesien. Er starb den 17. März 1760.

Heinrich Johann Böttcher, geboren in Gera den 23. November 1715, war von 1760 bis 1793 hier Pfarrer. Eben als ihm ein Substitut beigegeben werden sollte und während derselbe zur Ordination war, starb Böttcher 1793 den 7. Juni, und der als Substitut berufene

Johann Gottlob Borns, 1793 bis 1800, kam nun als wirklicher Pastor hierher. Er war 1762 den 30. November in Bautzen geboren und Sohn eines dasigen Goldarbeiters. 1800 wurde er als Substitut nach Kottmarsdorf berufen und starb 1827 als Pfarrer in Obercunnersdorf.

M. Johann Gottlieb Steinert, 1801 bis 1803, geboren

Empfohlene Zitierweise:
Gottlieb Korschelt: Geschichte von Berthelsdorf. Selbstverlag des Verfassers, Berthelsdorf bei Herrnhut 1852, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_von_Berthelsdorf.pdf/64&oldid=- (Version vom 1.8.2018)