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ob er ihm einen wackeren jungen Mann zuweisen könnte, den er zu seinem Geschäft brauchen könnte. Kurz, er hat ihm Isachar Cohen zugewiesen, welcher leider der Herodes zu meinem ganzen Haus gewesen ist, wovon zu seiner Zeit und an seinem Ort noch mehr Meldung geschehen soll.

Die Messe ist aus gewesen; mein Mann – das Andenken des Gerechten gesegnet – ist mit seinem Schiedsmann nach Hildesheim zu Gericht gezogen. Kurz, was soll ich lang verweilen? Es wären hundert Bogen von dieser Materie zu schreiben, was alles hierin vorgegangen ist. Unser Schiedsmann hat nicht fort gekonnt, denn er ist allein gewesen und hat zwei über sich gehabt. Reb Ascher hat sich nicht wollen Zwang antun lassen, daß er einem ungehörigen Richterspruch zugestimmt hätte. Er hat gewußt, wenn er mit ihnen nicht einig werden sollte, dann sollte er ins Gefängnis kommen oder zum wenigsten war er damit bedroht worden. Also ist mein guter Reb Ascher im geheimen von Hildesheim hinweggezogen, hat aber ein großes Rechtsgutachten zugunsten von meinem Mann – das Andenken des Gerechten gesegnet – zurückgelassen. Aber das hat alles nicht helfen wollen. Kurz, der Vorsitzende des Rabbinerkollegiums von Hildesheim und ein Vorsteher (ich will aber keinen nennen, denn sie sind alle schon tot) sind mit Leib und Leben Reb Juda beigestanden. Sie haben mit Gewalt wollen, daß mein Mann – das Andenken des Gerechten gesegnet – einen Vergleich machen soll, und so einen Vergleich, der meinem Mann – das Andenken des Gerechten gesegnet – zu schwer gewesen ist.

Nun, mein Mann – das Andenken des Gerechten gesegnet – hat solches nicht eingehen wollen, und es wäre gar weitläufig vor das öffentliche Gericht gekommen, aber mein Schwiegervater – das Andenken des Gerechten gesegnet – ist zu jener Zeit in Hildesheim gewesen, wie solches an seiner Stelle gesagt werden wird, wieso er dort zu wohnen gekommen ist. Also hat mein Schwiegervater – das Andenken des Gerechten gesegnet – meinen Mann – das Andenken des Gerechten gesegnet – fast

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Glikl bas Judah Leib: Die Memoiren der Glückel von Hameln. Wien, 1910, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Glueckel_110.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)