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Denn hier, Metz ist dicht bei Luneville, nicht mehr als eine Tagreise von dort, und all das gemünzte Geld muß hier konsumiert werden. Also hat mein Mann – das Andenken des Gerechten gesegnet – alles bedacht wie ein alter erfahrener Handelsmann und seinem Sohn Rabbi Samuel für alle Fälle alles geschrieben, was dazu für ein Kapital gehört und was daraus entstehen kann. Aber alle die drei Erwähnten sind junge Leute gewesen, die gar hitzig auf den Handel gewesen sind, und haben endlich mit Seiner Hoheit dem Herzog abgeschlossen, große Summen in Silber zu liefern und die Bezahlung aus der Münze in unterschiedlichen Münzen zu erhalten.

Solches alles ist eine Zeitlang glücklich gegangen, aber, wie weiter folgen wird, es ist einigen von ihnen nicht gut ausgeschlagen. Aber für den erwähnten Rabbi Samuel ist es gar sein Untergang gewesen, wie folgen wird.

Ein halbes Jahr lang haben die drei Gesellschafter ihr Geschäft mit Waren geführt und anderen Handel mit Wechseln und sonstigem, wie es bei Juden Brauch ist. Es hat hier ein Familienvater mit Namen Moses Rothschild gewohnt. Er ist auch ein sehr reicher Mann gewesen, hat viele Jahre nach Lothringen gehandelt, so daß er dort bei den einflußreichen Männern und Kaufleuten gar bekannt gewesen ist und weil er gehört hat, daß sie so gute Geschäfte machen, hat er sich auch dorthin gesetzt mit seinem Sohn, welcher der Schwiegersohn des Rabbi Samuel gewesen ist. Solches hat er durch die Räte Seiner Hoheit des Herzogs ermöglicht und hat sich nicht weit von Luneville angesiedelt. Er war auch gar beliebt bei Seiner Hoheit dem Herzog und seinen Räten. Nun kurz, der erwähnte Reb Moses hat sich auch engagiert und an die Münze Silber geliefert, welches so im allgemeinen einige Zeit gewährt hat, und sie sind mit ihrem Geschäft vergnügt gewesen. Der Rabbi Samuel hat auch an seinem Vater, meinem Mann – das Andenken des Gerechten sei gesegnet – in jeder Art viel Gutes getan, so daß er keinen Mangel gehabt hat. Sie haben die Münzen von dort hierher geschickt. Zeitweise ist es angehalten

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Glikl bas Judah Leib: Die Memoiren der Glückel von Hameln. Wien, 1910, Seite 297. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Glueckel_297.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)