Seite:Goethe Götz von Berlichingen WA Bd 8 041.jpg

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kann uns nicht fehlen. – Herr Doctor, kennt ihr Adelberten von Weislingen?

Olearius. Nein, Ihro Eminenz.

Bischof. Wenn ihr die Ankunft dieses Manns erwartet, werdet ihr euch freuen, den edelsten, verständigsten und angenehmsten Ritter in Einer Person zu sehen.

Olearius. Es muß ein vortrefflicher Mann sein, der solche Lobeserhebungen aus solch einem Munde verdient.

Liebetraut. Er ist auf keiner Akademie gewesen.

Bischof. Das wissen wir. (Die Bedienten laufen an’s Fenster.) Was gibts?

Ein Bedienter. Eben reit Färber, Weislingens Knecht, zum Schloßthor herein.

Bischof. Seht was er bringt, er wird ihn melden. (Liebetraut geht. Sie stehn auf und trinken noch eins.)


Liebetraut kommt zurück.

Bischof. Was für Nachrichten?

Liebetraut. Ich wollt’ es müßt sie euch ein andrer sagen. Weislingen ist gefangen.

Bischof. O!

Liebetraut. Berlichingen hat ihn und drei Knechte bei Haslach weggenommen. Einer ist entronnen euch’s anzusagen.

Abt. Eine Hiobs-Post.

Olearius. Es thut mir von Herzen leid.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Weimar: Hermann Böhlau, 1889, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Goethe_G%C3%B6tz_von_Berlichingen_WA_Bd_8_041.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)