Seite:Goethe Götz von Berlichingen WA Bd 8 049.jpg

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und nur euer Wort das Äquivalent gegen den Buben sein; da wollte er absolut den Berlichingen vertagt haben. Er sagte mir hundert Sachen an euch – ich hab sie wieder vergessen. Es war eine lange Predigt über die Worte: Ich kann Weislingen nicht entbehren.

Weislingen. Er wird’s lernen müssen!

Franz. Wie meint ihr? Er sagte, mach’ ihn eilen, es wartet alles auf ihn.

Weislingen. Es kann warten. Ich gehe nicht nach Hof.

Franz. Nicht nach Hof? Herr! Wie kommt euch das? Wenn ihr wüßtet was ich weiß. Wenn ihr nur träumen könntet was ich gesehen habe.

Weislingen. Wie wird dir’s?

Franz. Nur von der bloßen Erinnerung komm’ ich außer mir. Bamberg ist nicht mehr Bamberg, ein Engel in Weibesgestalt macht es zum Vorhofe des Himmels.

Weislingen. Nichts weiter?

Franz. Ich will ein Pfaff werden, wenn ihr sie sehet und nicht außer euch kommt.

Weislingen. Wer ist’s denn?

Franz. Adelheid von Walldorf.

Weislingen. Die! Ich habe viel von ihrer Schönheit gehört.

Franz. Gehört? Das ist eben als wenn ihr sagtet, ich hab die Musik gesehen. Es ist der Zunge so wenig möglich eine Linie ihrer Vollkommenheiten auszudrücken,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Weimar: Hermann Böhlau, 1889, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Goethe_G%C3%B6tz_von_Berlichingen_WA_Bd_8_049.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)