Seite:Goethe Götz von Berlichingen WA Bd 8 072.jpg

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Georg. Das und noch mehr – Er drohte mir –

Götz. Es ist genug! Der wäre nun auch verloren! Treu und Glaube, du hast mich wieder betrogen. Arme Marie! Wie werd’ ich dir’s beibringen!

Selbitz. Ich wollte lieber mein ander Bein dazu verlieren als so ein Hundsfott sein. (Ab.)


Bamberg.


Adelheid. Weislingen.

Adelheid. Die Zeit fängt mir an unerträglich lang zu werden; reden mag ich nicht, und ich schäme mich mit euch zu spielen. Langeweile, du bist ärger als ein kaltes Fieber.

Weislingen. Seid ihr mich schon müde?

Adelheid. Euch nicht sowohl als euern Umgang. Ich wollte ihr wärt wo ihr hinwolltet, und wir hätten euch nicht gehalten.

Weislingen. Das ist Weibergunst! Erst brütet sie, mit Mutterwärme, unsere liebsten Hoffnungen an; dann, gleich einer unbeständigen Henne, verläßt sie das Nest, und übergibt ihre schon keimende Nachkommenschaft dem Tode und der Verwesung.

Adelheid. Scheltet die Weiber! Der unbesonnene Spieler zerbeißt und zerstampft die Karten, die ihn unschuldiger Weise verlieren machten. Aber laßt mich

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Weimar: Hermann Böhlau, 1889, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Goethe_G%C3%B6tz_von_Berlichingen_WA_Bd_8_072.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)