Seite:Goethe Götz von Berlichingen WA Bd 8 091.jpg

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Götz. Ich danke euch, Franz, daß ihr mich mit einem braven Mann bekannt macht.

Lerse. Ich machte euch schon einmal mit mir bekannt, aber damals danktet ihr mir nicht dafür.

Götz. Ich erinnere mich eurer nicht.

Lerse. Es wäre mir leid. Wißt ihr noch, wie ihr um des Pfalzgrafen willen Conrad Schotten feind wart, und nach Haßfurt auf die Fastnacht reiten wolltet?

Götz. Wohl weiß ich es.

Lerse. Wißt ihr, wie ihr unterwegs bei einem Dorf fünfundzwanzig Reitern entgegen kamt?

Götz. Richtig. Ich hielt sie anfangs nur für zwölfe, und theilt meinen Haufen, waren unser sechzehn, und hielt am Dorf hinter der Scheuer, in willens sie sollten bei mir vorbeiziehen. Dann wollt’ ich ihnen nachrucken, wie ich’s mit dem andern Haufen abgeredt hatte.

Lerse. Aber wir sahn euch, und zogen auf eine Höhe am Dorf. Ihr zogt herbei und hieltet unten. Wie wir sahn ihr wolltet nicht herauf kommen, ritten wir herab.

Götz. Da sah ich erst, daß ich mit der Hand in die Kohlen geschlagen hatte. Fünfundzwanzig gegen acht! Da galt’s kein Feiern. Erhard Truchses durchstach mir einen Knecht, dafür rannt’ ich ihn vom Pferde. Hätten sie sich alle gehalten wie er und ein

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Weimar: Hermann Böhlau, 1889, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Goethe_G%C3%B6tz_von_Berlichingen_WA_Bd_8_091.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)