Seite:Goethe Götz von Berlichingen WA Bd 8 092.jpg

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Knecht, es wäre mein und meines kleinen Häufchens übel gewahrt gewesen.

Lerse. Der Knecht, wovon ihr sagtet –

Götz. Es war der bravste den ich gesehen habe. Er setzte mir heiß zu. Wenn ich dachte, ich hätt’ ihn von mir gebracht, wollte mit andern zu schaffen haben, war er wieder an mir, und schlug feindlich zu. Er hieb mir auch durch den Panzerärmel hindurch, daß es ein wenig gefleischt hatte.

Lerse. Habt ihr’s ihm verziehen?

Götz. Er gefiel mir mehr als zu wohl.

Lerse. Nun so hoff’ ich daß ihr mit mir zufrieden sein werdet; ich hab mein Probstück an euch selbst abgelegt.

Götz. Bist du’s? O willkommen, willkommen! Kannst du sagen, Maximilian, du hast unter deinen Dienern Einen so geworben!

Lerse. Mich wundert daß ihr nicht eh auf mich gefallen seid.

Götz. Wie sollte mir einkommen, daß der mir seine Dienste anbieten würde, der auf das feindseligste mich zu überwältigen trachtete?

Lerse. Eben das, Herr! Von Jugend auf dien’ ich als Reitersknecht, und hab’s mit manchem Ritter aufgenommen. Da wir auf euch stießen, freut’ ich mich. Ich kannte euern Namen, und da lernt’ ich euch kennen. Ihr wißt, ich hielt nicht Stand; ihr

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Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Weimar: Hermann Böhlau, 1889, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Goethe_G%C3%B6tz_von_Berlichingen_WA_Bd_8_092.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)