Seite:Goethe Götz von Berlichingen WA Bd 8 128.jpg

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Rath. Du würdest wohl thun deinen Schwager von seinem rebellischen Vorhaben abzumahnen. Anstatt dich vom Verderben zu retten, stürzt er dich tiefer hinein, indem er sich zu deinem Falle gesellt.

Götz (sieht Elisabeth an der Thür, heimlich zu ihr). Geh hin! Sag’ ihm: er soll unverzüglich hereinbrechen, soll hieher kommen, nur der Stadt kein Leids thun. Wenn sich die Schurken hier widersetzen, soll er Gewalt brauchen. Es liegt mir nichts dran umzukommen, wenn sie nur alle mit erstochen werden.




Ein großer Saal auf dem Rathhaus.
Sickingen. Götz.
Das ganze Rathhaus ist mit Sickingens Reitern besetzt.

Götz. Das war Hülfe vom Himmel! Wie kommst du so erwünscht und unvermuthet, Schwager?

Sickingen. Ohne Zauberei. Ich hatte zwei, drei Boten ausgeschickt, zu hören wie dir’s ginge? Auf die Nachricht von ihrem Meineid macht’ ich mich auf den Weg. Nun haben wir sie.

Götz. Ich verlange nichts als ritterliche Haft.

Sickingen. Du bist zu ehrlich. Dich nicht einmal des Vortheils zu bedienen, den der Rechtschaffene über den Meineidigen hat! Sie sitzen im Unrecht, wir wollen ihnen keine Kissen unterlegen. Sie haben die

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Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Weimar: Hermann Böhlau, 1889, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Goethe_G%C3%B6tz_von_Berlichingen_WA_Bd_8_128.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)