Seite:Goethe Götz von Berlichingen WA Bd 8 152.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Todesurtheil vollstrecken. – So verlischt er vor dem Andenken der Menschen, und du kannst freier athmen, thörichtes Herz. (Ab.)


Nacht, im wilden Wald.
Zigeunerlager.
Zigeunermutter am Feuer.

Zigeunermutter. Flick das Strohdach über der Grube, Tochter, gibt hint Nacht noch Regen genug.

Knab kommt.

Knab. Ein Hamster, Mutter. Da! Zwei Feldmäus.

Mutter. Will sie dir abziehen und braten, und sollst eine Kapp haben von den Fellchen. – Du blutst?

Knab. Hamster hat mich bissen.

Mutter. Hol mir dürr Holz, daß das Feuer loh brennt wenn dein Vater kommt, wird naß sein durch und durch.

Andre Zigeunerin ein Kind auf dem Rücken.

Erste Zigeunerin. Hast du brav geheischen?

Zweite Zigeunerin. Wenig genug. Das Land ist voll Tumult herum, daß man seins Lebens nicht sicher ist. Brennen zwei Dörfer lichterloh.

Erste Zigeunerin. Ist das dort drunten Brand, der Schein? Seh’ ihm schon lang zu. Man

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Weimar: Hermann Böhlau, 1889, Seite 152. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Goethe_G%C3%B6tz_von_Berlichingen_WA_Bd_8_152.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)