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Winterlied.
1772.


     Der Winter hat mit kalter Hand
Die Pappel abgelaubt;
Und hat das grüne Maigewand
Der armen Flur geraubt;

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Hat Blümchen, blau und rot und weis,

Begraben unter Schnee und Eis.

     Doch liebe Blümchen hoffet nicht
Von mir ein Sterbelied.
Ich weis ein lieblich Angesicht,

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Worauf ihr alle blüht.

Blau ist des Augensternes Rund,
Die Stirne weis, und rot der Mund.

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 79. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/138&oldid=- (Version vom 1.8.2018)