Seite:Gottfried August Bürger Gedichte 1778.pdf/145

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

     „Hilf Gott, hilf! wer den Vater kent,

50
Der weis, er hilft den Kindern.

Das hochgelobte Sakrament
Wird deinen Jammer lindern.“ –
„O Mutter, Mutter! was mich brent,
Das lindert mir kein Sakrament!

55
Kein Sakrament mag Leben

Den Todten wiedergeben.“ –

     „Hör, Kind! wie, wenn der falsche Man,
Im fernen Ungerlande,
Sich seines Glaubens abgethan,

60
Zum neuen Ehebande?

Las fahren, Kind, sein Herz dahin!
Er hat es nimmermehr Gewin!
Wann Seel’ und Leib sich trennen,
Wird ihn sein Meineid brennen.“ –

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/145&oldid=- (Version vom 1.8.2018)