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     „O Mutter, Mutter! Hin ist hin!

Verloren ist verloren!
Der Tod, der Tod ist mein Gewin!
O wär’ ich nie geboren! –
Lisch aus, mein Licht, auf ewig aus!

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Stirb hin, stirb hin in Nacht und Graus!

Bei Gott ist kein Erbarmen.
O weh, o weh mir Armen!“ –

     „Hilf Gott, hilf! Geh nicht ins Gericht
Mit deinem armen Kinde!

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Sie weis nicht, was die Zunge spricht.

Behalt ihr nicht die Sünde!
Ach, Kind, vergis dein irdisch Leid,
Und denk an Gott und Seligkeit!
So wird doch deiner Seelen

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Der Bräutigam nicht felen.“ –
Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/146&oldid=- (Version vom 1.8.2018)