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     Was klang dort für Gesang und Klang?
Was flatterten die Raben? - -
Horch Glockenklang! horch Todtensang!
„Last uns den Leib begraben!“

165
Und näher zog ein Leichenzug,

Der Sarg und Todtenbaare trug.
Das Lied war zu vergleichen
Dem Unkenruf in Teichen.

     „Nach Mitternacht begrabt den Leib,

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Mit Klang und Sang und Klage!

Jezt führ’ ich heim mein junges Weib.
Mit, mit zum Brautgelage!
Kom, Küster, hier! Kom mit dem Chor,
Und gurgle mir das Brautlied vor!

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Kom, Pfaff’, und sprich den Segen,

Eh wir zu Bett’ uns legen!“ –

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Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/152&oldid=- (Version vom 1.8.2018)