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     So übt’ er nun gar lang und oft
Viel Bubenstükchen aus,
Und fiel den Nachbarn unverhoft

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In Hof und Stal und Haus.

Allein, der Krug geht, wie man spricht,
So lang zu Wasser, bis er bricht.

     Das Ding verdros dem Magistrat
Im nächsten Städtchen sehr,

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Drum rieth der längst auf klugen Rath

Bedächtlich hin und her,
Und rieth und rieth – doch weis man wol! –
Die Herren riethen sich halb tol.

     Da nun begab sich’s, daß einsmals,

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Ob vielem Teufelsspas,

Ein Lumpenhexchen auf den Hals
In Kett’ und Banden sas.
Schon wezte Meister Urian
Auf diesen Braten seinen Zahn.

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Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/215&oldid=- (Version vom 1.8.2018)