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     Dies Hexchen sprach: Hört! Last mich frei,

So schaff’ ich ihn herein.
Wol! sprach ein edler Rath, es sey!
Und gab ihr oben drein
Ein eisern Privilegium:

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Zu hexen frank und frei herum.


     Ein närscher Handel! Unsereins
Thät’ nichts auf solchen Kauf.
Doch Satans Reich ist selten eins,
Und reibt sich selber auf.

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Für diesmal spielt die Lügenbrut

Ihr Stükchen ehrlich und auch gut.

     Sie kroch, als Kröt’, auf’s Räuberschlos,
Mit losem leisen Trit,
Verwandelte sich in das Ros,

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Das Rips gewönlich rit;

Und als der Schloshahn krähte früh,
Bestieg der Graf gesattelt sie.

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Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/216&oldid=- (Version vom 1.8.2018)