Seite:Gottfried August Bürger Gedichte 1778.pdf/218

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

     Und, als ihn hungern thät, da schnit
Der Knips, mit Höllenqual,
Vom eignen Leib’ ihm Glied vor Glied,
Und briet es ihm zum Mal.

125
Als jeglich Glied verzehret war,

Briet er ihn seinen Magen gar.

     So schmaust’ er sich denn selber auf,
Bis auf den lezten Stumpf,
Und endigte den Lebenslauf,

130
Den Nachbarn zum Triumf.

Das Eisenbau’r, worin er lag,
Wird aufbewahrt, bis diesen Tag. –

     Mein Herr, fält mir der Käsicht ein,
So denk’ ich oft bei mir:

135
Er dürfte noch zu brauchen seyn,

Und weis der Herr, wofür? – –
Für die Französchen Raubmarquis
Die man zur Ferme kommen lies. –

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/218&oldid=- (Version vom 1.8.2018)