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     Ich konte weder her noch hin,

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Nicht weg, nicht zu ihr kommen;

Auch lag’s nicht anders mir im Sin,
Als wär’ mir was genommen.

     Mich dünkt’ ich hatt’ ihr tausendviel,
Weis Gott al was? zu sagen:

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Doch kont’ ich, welch ein Zauberspiel!

Nicht eine Sylbe wagen.

     In heller Unschuld frug sie: Was?
Was ich wol von ihr wolte?
Ach, Liebe! rief ich, als mir’s nas

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Von beiden Wangen rolte.


     Sie aber schlug den dunkeln Blik
Zum schönen Busen nieder,
Und ich verschüchtert floh zurük,
Und fand sie noch nicht wieder! –

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Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/256&oldid=- (Version vom 1.8.2018)