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     Und gegen ihn in Aufruhr trat
Die Jüdische Gemeinde.
Bald ris ihn vor den hohen Rath

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Die Rachgier seiner Feinde.

Die falschen Zeugen stiegen auf
Und logen: Dieser hört nicht auf,
Zum sträflichsten Exempel,
Zu lästern Gott und Tempel.

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     „Sein Jesus, schmäht er, würde nun

Des Tempels Dienst zerstören;
Hinweg die Sazung Mosis thun,
Und andre Sitte lehren.“ –
Starr sah der ganze Rath ihn an;

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Doch Er, mit Unschuld angethan,

Troz dem, was sie bezeugten,
Schien Engeln gleich zu leuchten.

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Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 272. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/339&oldid=- (Version vom 1.8.2018)