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     „Nun sprich! Ist dem also?“ began
Der Hohepriester endlich.

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Da hub er frei zu reden an,

Und deutete verständlich
Der heiligen Propheten Sin,
Und was der Herr von Anbegin,
Zu Juda’s Heil und Frommen,

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Gered’t und unternommen.


     „Doch, Unbeschnitt’ne“, fuhr er fort,
„An Herzen und an Ohren!
An Euch war Gottes That und Wort
Von je und je verloren.

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Eur Stolz, der sich der Zucht entreist,

Stets widerstrebt er Gottes Geist.
Ihr, so wie eure Väter,
Seyd Mörder und Verräter!

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 273. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/340&oldid=- (Version vom 1.8.2018)