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     Auch bist du’s wehrt, mein sanfter, holder, lieber - - -
Ich weis nicht recht, wie ich dich nennen sol?
Man oder Weib? – Schon lange war ich über

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Und über deines warmen Lobes vol.


     So wissen’s dann die Jungen und die Alten,
Was immerdar auch meine Wenigkeit
Vom schönen lieben Monde hat gehalten,
Und halten wird in alle Ewigkeit!

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     Die Sonn’ ist zwar die Königin der Erden.

Das sey hiermit höchstfeierlich erklärt!
Ich wäre ja von ihr beglänzt zu werden,
Verneint’ ich dies, nicht eine Stunde wehrt.

     Wer aber kan, wann sie im Stralenwagen

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Einher an blauer Himmelsstrasse zieht,

Die Glorie in seinem Aug’ ertragen,
Die ihre königliche Stirn umglüht?

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 326. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/397&oldid=- (Version vom 1.8.2018)