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Das Himmelreich.

In dem lieblichen Thale, durch welches der Neckar sich schlängelt, ragt, nicht weit von dem Städtchen Grundelsheim, ein steiler Berg vor den andern Bergen weit hervor, auf dessen Gipfel eine, dem Erzengel Michael geweihete, Kirche steht, die Himmelreich heißt. Von dieser redet die Sage Folgendes:

Als noch finsterer Wald den ganzen Berg umgab, lebte hier, abgeschieden von der Welt, der heilige Lukas. Frommen Betrachtungen und stillem Gebete war sein Leben geweiht Wurzeln und wilde Kräuter aß er. Fand er einen verirrten Wanderer, so labte er ihn so gut er’s vermochte, und brachte ihn dann wieder auf die rechte Straße.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/104&oldid=- (Version vom 1.8.2018)