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nach der Burg, wohin auch der Köhler mitgehen mußte.

Hier saß indessen der trauernde Vater, und härmte sich ab und weinte. Alle Hoffnung hatte er schon aufgegeben, alle Freude wollte von ihm schwinden, da tönte mit einem Male das fröhliche Geschrei aus der Ferne zu ihm herauf. Er stürzte die Treppen hinab, zum Burgthore hinaus, und, ach! da hing die kleine Jutta an seinem Halse. Alles weinte vor Freude, alles jubelte mit Thränen im Auge, und das Entzücken des glücklichen Vaters war unbeschreiblich. Die hohe Stange mit dem Blumenkranze wurde im Burghofe aufgepflanzt, und Knappen und alles, was mit eingezogen war, tanzten und zechten um ihn her bis tief in die Nacht hinein.

Zum dankbaren Andenken schenkte der Vater den Einwohnern von Finsterberg einen Strich Waldes, und denen von Roda, das

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/110&oldid=- (Version vom 1.8.2018)