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wußte nicht, was er thun, ob er gehen oder nehmen sollte. Da sprach der Geist:

„Nimm eins der Goldstücke, komm jeden Tag wieder und nimm dir eins, aber nimm nie mehr, als eins!“

und verschwand. Der Mann nahm eins der Goldstücke, eilte mit klopfendem Herzen vor Freude und Angst nach der Oeffnung zurück, merkte sich den Ort genau, und ging, zehn Mal besehend das Geschenk des Geistes, nach Hause. Tags darauf kam er wieder. Der Geist war nicht da, aber der Braukessel mit dem Golde. Er nahm sich wieder ein Stück, und ging. Den zweiten, dritten, vierten Tag fand er sich wieder ein, holte immer ein Stück, und so trieb er’s wohl ein Jahr lang. Seine Hütte hatte er während dem in ein stattliches Haus umgewandelt, sich viel Acker gekauft, schönes Zugvieh angeschafft, und kein Bauer im Dorfe konnte es ihm gleich

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/116&oldid=- (Version vom 1.8.2018)