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mit Vieren bespannt fahren, wie er große Tafel halten, viel Gäste bei sich sehen, mit ihnen zechen wolle, trotz der Ritter auf der nahen Burg Kyffhausen, und dergleichen mehr. Jetzt stand er auf, nahm die Säcke, ging durch den dunkeln Gang, und langte bei dem Braukessel, der, trotz alles dessen, was schon nach und nach weggeholt war, von neuem bis an den Rand sich wieder gefüllt hatte, an. Er nahm den ersten Sack, kniete nieder an den Rand des Kessels, fuhr mit beiden Händen in das Gold hinein und wollte so die erste Ladung in den Sack werfen, als plötzlich der ganze Braukessel vor ihm mit schrecklichem Geprassel hinabsank, Feuerflammen und Schwefelgestank heraufqualmten, und der betäubte Thor fast ohnmächtig zurückfiel. Fort war der Schatz, fort alle die schönen Träume und Luftschlösser. Kein Braukessel erschien wieder, so oft auch der Nimmersatte wiederkam, der nun gern immer

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/119&oldid=- (Version vom 1.8.2018)