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Graf Isang staunte lange das seltene Thier an, zweifelte anfangs, daß es ein Aal sey, und meinte, es könne eine Schlange seyn. Da aber der erfahrne Koch versicherte, es sey gewiß ein Aal, so hielt Graf Hermann dafür, daß ein so außerordentliches Thier auch außergewöhnlich schmecken müsse. Seine Eßlust wurde bei dieser Vorstellung ganz rege, und er befahl dem Koch, daß er den Fisch mit einer stark gewürzten Brühe zum Mittagsmahl zubereiten solle.

Es geschah. Der Fisch wurde aufgetragen, und Graf Isang ließ sich die seltene Speise trefflich schmecken. Je mehr er aß, desto besser schmeckte es ihm; denn der Fisch hatte einen ganz ungewöhnlich reizenden Geschmack.

Noch ein Stückchen lag in der Schüssel, als sein treuer Diener Arnold eintrat.

„Da, du treuer Bursche,“ sprach er, „du mußt auch etwas von dem wunderbaren Fische haben!“

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/136&oldid=- (Version vom 1.8.2018)