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Einst, es war im Frühjahr, ritt kurz vor Sonnenaufgang ein Ackermann aus Ballenstedt auf seinem vor Alter und kärglichem Futter matten Pferde zwischen den Gegensteinen durch, um seinen dahinter liegenden Acker zu besäen. Des öfter schon gethanen Weges kundig, saß er in Gedanken vor sich hin auf dem alten Gaule. Erst, als er seinen Acker erreicht hatte, blickt er um sich. Aber wie erstaunte er! Die Gegend war ganz verändert, und vor ihm zeigte sich eine tiefe geräumige Höhle. Nie hatte er sie bemerkt, und konnte sich auch gar nicht erinnern, je davon gehört zu haben. Die Neugierde trieb ihn an, sich ihrer Oeffnung zu nähern. Da erblickte er eine große Pfanne voll Gold, auf selbiger eine silberne Tafel, in welche Zahlen eingegraben waren, neben dieser eine schöne neue Peitsche, dabei aber einen, alle diese Kostbarkeiten bewachenden, großen, schwarzen Hund mit feurigen Augen.

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/152&oldid=- (Version vom 1.8.2018)