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Die blutende Hostie.

Zur Entstehung der meisten Klöster und Stifter gab sehr häufig der Aberglaube des Volks, den die nimmersatte Klerisei jener Zeit zu benutzen wußte, die Veranlassung. Wo eine ungewöhnliche Naturerscheinung vorfiel, wo eine menschliche Handlung einen Anstrich von übernatürlicher Kraft zu haben schien, da war die Geistlichkeit bei der Hand, den Anschein zur Gewißheit zu erheben, hinzuzusetzen was noch fehlte, und das Volk zu täuschen, um es zur Spende oder zur Errichtung eines neuen Aufenthalts des Wohllebens für sie zu veranlassen. Die Geschichte der Klöster liefert hierzu Belege in Menge. Auch das Stift zum heiligen Grabe bei Wittstock

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/167&oldid=- (Version vom 1.8.2018)